Sonntag, 24. Januar 2016

[Rezension] „Der Goldene Sohn“ von Shilpi Somaya Gowda



„Der Goldene Sohn“ ist ein Roman von Shilpi Somaya Gowda und erschien 2016 im Kiepenheuer & Witsch Verlag.

Anil wächst in einer wohlhabenden Großfamilie in einem indischen Dorf auf. Er soll später das Erbe seines Vaters antreten, als ältester Sohn soll er später die Rolle des Schiedsmannes im Dorf übernehmen. Leena ist schon seit der Kindheit seine beste Freundin. Die beiden sind unzertrennlich bis Anil sein Dorf verlässt um in den USA als Arzt zu arbeiten. Dort verliebt er sich in eine Amerikanerin und Leena heiratet in Indien und zieht zur Familie ihres Mannes. Anil hat große Schuldgefühle als ihm medizinische Fehler passieren. Seine Beziehung zerbricht. Dann trifft er Leena wieder und gesteht ihr seine Liebe.

Meine Meinung:
Vorweg, ich arbeite täglich mit Indern zusammen und habe mir von dem Buch erhofft etwas näher in die Indische Kultur eintauchen zu können. Das ist der Autorin sehr gut gelungen. Ich habe viele Dinge gelesen, die mir ein Aha-Erlebnis gebracht haben. Der Roman ist keine sonderlich einfache Kost, wird man doch mit schrecklicher Gewalt und Tod ständig konfrontiert. Ich bin ganz schnell in der Geschichte angekommen, die Autorin hatte anfänglich zwar Indische aber recht einfache Namen für die Protagonisten gewählt. Das empfand ich als sehr hilfreich. Später im Buch habe ich diesen Überblick allerdings verloren, weil immer mehr Charaktere hinzukamen. Das Buch ist flüssig geschrieben und bleibt größtenteils stets spannend. Mich hat die Geschichte um Anil sehr gepackt, aber zwischenzeitlich war es mir auch einfach etwas zu viel Krankenhaus-Story. Ich geh davon aus, dass die Autorin gut recherchiert hat und das den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht, nachvollziehbar sind für mich solch ärztliche Dinge aber nicht immer. Die Geschichte um Leena ist einfach grausam und hat mich oftmals das Buch weglegen und darüber nachdenken lassen. Besonders da merkt man die kulturellen Unterschiede. Viele Dinge sind für uns einfach überhaupt nicht nachvollziehbar. Schön ist aber auch, dass die Autorin Sitten, Bräuche und eben die Kultur in Indien beschrieb aber nie mit dem erhobenen Finger daher kam.

Das Cover finde ich ansprechend. Die Verzierungen lassen darauf schließen, dass es um Indien geht. Der Junge auf dem Cover symbolisiert für mich den Drang nach Freiheit.

Shilpi Somaya Gowda ist in Toronta geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern stammen aus Mumbai.

Fazit:



Das Buch habe ich im Rahmen der Lesechallenge auf lovelybooks gelesen.

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